Dienstag, 19. Juni 2012

Werbung als Börsenbrief getarnt

Ein Anleger vertraute einem heissen Tipp des Börsenbriefs «Investor Alert» – und verlor 97 Prozent seines Geldes. Pikant: Der Börsenbrief ist ein Werbeinstrument.
Die Rede war von «heissen Projekten», von einem «gigantischen Potenzial», von einer «extrem unterbewerteten» Aktie und von einer «glänzenden Zukunft».

Diese Superlative waren 2005 und 2007 in einem Börsenbrief namens «Investor Alert» zu lesen. Sie betrafen das kanadische Unternehmen Triangle Petroleum, das nach Öl- und Gasquellen sucht. 2007 hiess es, das Unternehmen habe in den Rocky Mountains eine neue Quelle entdeckt und das werde den Aktienkurs «in kürzester Zeit nach oben katapultieren».

Der «Investor Alert» wird regelmässig gratis per E-Mail an alle Interessenten verschickt, die ihn anfordern. Auch Antony Leonsass aus Volketswil ZH (Name geändert) erhält ihn. Er liess sich von den Lobeshymnen blenden und kaufte Triangle-Aktien für insgesamt 18 472 Franken. Diese Anteile sind heute nur noch mickrige 613 Franken wert.

Leonsass hat einen winzigen verräterischen Hinweis übersehen, der am Schluss der Börsenbrief-Ausgabe zu lesen war. Dort stand, der Herausgeber des Börsenbriefes erhalte selber ein Entgelt in Form von Aktien «für verschiedene PR-Massnahmen,
mehr dazu: http://www.ktipp.ch/themen/beitrag/1034939/Werbung_als_Boersenbrief_getarnt

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