Die neue Fußballarena der TSG Hoffenheim sollte
eigentlich mit umweltfreundlicher Energie aus Biomasse beheizt werden.
7,5 Millionen Euro für mehrere Blockheizkraftwerke wurden investiert,
doch das Projekt löste sich in Rauch auf. Statt Wärme aus Palmöl wurde
das ganze Projekt zum Fettnäpfchen: Die Sparkasse Kraichgau hatte der
heimischen Global Environment Products GmbH (GEP) aus Malsch die
Millionen anvertraut, damit der Bauträger in Sinsheim an der A6 das
Palmöl-Heizkraftwerk errichtet, mit dem die im Januar 2009
fertiggestellte Rhein-Neckar-Arena des Fußballbundesligavereins TSG 1899
Hoffenheim beheizt werden sollte.
Doch aus der Biowärme für das Fußballstadion mit seinen 30 164
Plätzen wurde nichts, der Energieriese EnBW beheizt das Stadion mit
herkömmlicher Wärme, weil die beiden Geschäftsführer der GEP zwar die
Handwerker für das Palmöl-Kraftwerk bestellten, diese aber nicht
bezahlten. Bei einem Schuldenstand von 3,1 Millionen Euro fiel bei den
Baufirmen der Hammer. Zurück blieb ein Rohbau, für den die Stadt
Sinsheim nicht einmal die Erschließungskosten bezahlt bekam. Die
GEP-Geschäftsführer sollen falsche Kalkulationen für das Projekt
erstellt und das von der Sparkasse gewährte Darlehen für sich verwendet
und ins Ausland transferiert haben: Wegen des Verdachts des
gemeinschaftlichen Betruges und der Untreue in besonders schweren Fällen
hat die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen einen der Geschäftsführer aus
Malsch und einen Rechtsanwalt aus Düsseldorf Anklage bei der
Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mannheim erhoben. Dies
bestätigte die Staatsanwaltschaft gestern auf Anfrage der PZ. Der zweite
Geschäftsführer, der ebenfalls unter Tatverdacht steht, soll sich nach
Brasilien abgesetzt haben. Gegen ihn konnte noch keine Anklage erhoben
werden. Er wird per Haftbefehl gesucht.
Die Handschellen klickten
zunächst nur bei dem Rechtsanwalt (46) aus Düsseldorf und dem zweiten
GEP-Geschäftsführer Karl G. (53),
jetzt weiterlesen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen