Dienstag, 19. Juni 2012

Mit Kohle aus Palmöl-Kraftwerk abgesetzt

Die neue Fußballarena der TSG Hoffenheim sollte eigentlich mit umweltfreundlicher Energie aus Biomasse beheizt werden. 7,5 Millionen Euro für mehrere Blockheizkraftwerke wurden investiert, doch das Projekt löste sich in Rauch auf. Statt Wärme aus Palmöl wurde das ganze Projekt zum Fettnäpfchen: Die Sparkasse Kraichgau hatte der heimischen Global Environment Products GmbH (GEP) aus Malsch die Millionen anvertraut, damit der Bauträger in Sinsheim an der A6 das Palmöl-Heizkraftwerk errichtet, mit dem die im Januar 2009 fertiggestellte Rhein-Neckar-Arena des Fußballbundesligavereins TSG 1899 Hoffenheim beheizt werden sollte.
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Doch aus der Biowärme für das Fußballstadion mit seinen 30 164 Plätzen wurde nichts, der Energieriese EnBW beheizt das Stadion mit herkömmlicher Wärme, weil die beiden Geschäftsführer der GEP zwar die Handwerker für das Palmöl-Kraftwerk bestellten, diese aber nicht bezahlten. Bei einem Schuldenstand von 3,1 Millionen Euro fiel bei den Baufirmen der Hammer. Zurück blieb ein Rohbau, für den die Stadt Sinsheim nicht einmal die Erschließungskosten bezahlt bekam. Die GEP-Geschäftsführer sollen falsche Kalkulationen für das Projekt erstellt und das von der Sparkasse gewährte Darlehen für sich verwendet und ins Ausland transferiert haben: Wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Betruges und der Untreue in besonders schweren Fällen hat die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen einen der Geschäftsführer aus Malsch und einen Rechtsanwalt aus Düsseldorf Anklage bei der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mannheim erhoben. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft gestern auf Anfrage der PZ. Der zweite Geschäftsführer, der ebenfalls unter Tatverdacht steht, soll sich nach Brasilien abgesetzt haben. Gegen ihn konnte noch keine Anklage erhoben werden. Er wird per Haftbefehl gesucht.
Die Handschellen klickten zunächst nur bei dem Rechtsanwalt (46) aus Düsseldorf und dem zweiten GEP-Geschäftsführer Karl G. (53),
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