Dienstag, 19. Juni 2012

Dieter F.: Spektakulärer Suizid statt U-Haft in Würzburg

Staatsanwaltschaft hatte Auslieferung des mutmaßlichen Kiener-Komplizen von Mallorca beantragt

Der auf Mallorca lebende Geschäftsmann Dieter F. hat sich der Auslieferung nach Würzburg durch einen Suizid entzogen. Am Montag bestätigte die Staatsanwaltschaft einen Bericht dieser Zeitung über den 72-jährigen, der als Schlüsselfigur und Komplize des mutmaßlichen Millionenbetrügers Helmut Kiener aus Aschaffenburg gilt.

Dieter F. ist laut Behördenleiter Dieter Geuder Mitbeschuldigter in dem Fall um dubiose Hedgefonds von Kiener, in die Kunden und internationale Banken wie Barclays und BNP Paribas 280 Millionen Euro investierten. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, große Teile des Geldes könnten abgezweigt worden sein, um Kiener und Kompagnons ihr Luxusleben zu finanzieren.

Statt mit Prominenten wie Franz Beckenbauer, Oliver Kahn und Guido Westerwelle zu golfen, wanderte Kiener im Oktober 2009 in Untersuchungshaft – wobei, wie er in einem Brief aus der Zelle betonte, nicht die Handschellen klickten: „Ich bin auch so mitgegangen.“ Im April 2010 war auch F. kurze Zeit in Haft, ehe er wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes wieder auf freien Fuß kam.

Der Leitende Oberstaatsanwalt in Würzburg trat Spekulationen entgegen, die spanische Polizei habe F. beim Festnahmeversuch erschossen. Dies hatte seine Stieftochter, das in Spanien bekannte Ex-Model Fiona Ferrer, behauptet: F. „hat sich das Leben genommen. Dies teilten die spanischen Polizeibehörden mit,“ schreibt Geuder jetzt in einer Pressemitteilung. „Die Staatsanwaltschaft Würzburg hatte bei der spanischen Justiz die Auslieferung des Beschuldigten beantragt.“

F. wollte offenbar lieber sterben, als von Mallorca in eine Zelle in Untersuchungshaft am Main wechseln. Von „einem spektakulären Abgang“ schrieben Zeitungen in Spanien. Der 72-jährige sei vor den spanischen Polizisten geflohen,
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